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Zu Besuch in der Auenwerkstatt

Wir waren nun zum zweiten Mal mit der Klasse 3c vom BRG Seekirchen in der Weitwörther Au in der Außenwerkstatt zu Gast. Zuerst gab es einen Vortrag zu Bakterien. Wir waren sehr beeindruckt davon, was die Schüler/innen schon alles wussten. Aber dass sie mit ihren Probenahmen und Kultivierungen vom letzten Besuch eine neue Bakterienart in den Auengewässern entdeckt haben, war dann doch eine Überraschung. Wir haben anschließend trotz der kühlen Temperaturen weitere Wasserproben geholt und Messungen durchgeführt. 14 grad im Ausee fühlten sich dabei schön warm an. Zurück in der Auenwerkstatt wurden noch einmal Agarplatten mit Auseewasser beimpft. Das ging jetzt schon sehr professionell. Außerdem haben wir uns noch das Plankton des Ausees im Mikroskop angeschaut. Da gab es einiges zu sehen. Als nächstes wird die Klasse mit ihren Lehrerinnen und mit Beratung durch unseren Taxonomie Experten Prof. Oren Artnamen für die neuen Arten aus dem Ausee und aus der Salzach suchen. Wir sind schon sehr gespannt.

Probenahme am Hallstätter See

Heute waren wir zu einer besonderen Probenahme unterwegs. Fünf Taucher von unserem Kooperationspartner GUE Austria hatten sich mit uns am Hallstätter See verabredet. Bei einem Tauchgang wurden Wasserproben aus 10, 20 und 30 Meter Wassertiefe genommen. Der Hallstätter See wies -obwohl erst Anfang März- schon eine leichte Temperaturschichtung auf, an der Oberfläche hatte das Wasser fast 10 °C, in 10 m Tiefe 7,5 °C und ab 20 m Tiefe betrug die Temperatur 5,4 °C. Gestartet wurde der Tauchgang bei strahlendem Sonnenschein, beim Auftauchen eine halbe Stunde später, waren dunkle Wolken am Himmel und ein starker Wind sorgte für Wellengang. Einen ganz herzlichen Dank an die Taucher 🙂 . Wir haben dann im Labor die Wasserproben gleich filtriert. Die Filter wurden eingefroren; im weiteren Verlauf des Projektes wollen wir daraus die DNA der Bakterien isolieren, um zu erfahren, welche Aquirufa Arten im Hallstätter See vorkommen.

Neuer Kooperationspartner

Wir freuen uns sehr, dass Prof. Aharon Oren nun Kooperationspartner in unserem Projekt ist. Prof. Oren ist emeritierter Professor, lehrt aber noch an der Hebrew University of Jerusalem in Israel. Er ist Spezialist für Taxonomie von Bakterien und berät die Schüler/innen und Klassen bei der Suche nach Artnamen. Hier findet sich ein Interview mit ihm.

Bioinformatik Workshop in der HBLA Ursprung

Heute waren Alexandra und Stefan in der HBLA Ursprung in der 4. Klasse Fachrichtung Umwelt- und Ressourcenmanagement und ihren Lehrerinnen Edith Oberkofler und Stefanie Ess zu Gast. Die Schüler/innen haben die durch ihre Mitarbeit gewonnen Daten bioinformatisch analysiert. Aus einer ganzen Reihe der Gewässer von denen sie Wasser mitgebracht hatten, konnten wir Bakterienstämme von unserer gesuchten Gattung Aquirufa gewinnen. Kulturen haben wir von Michael aus dem Wallersee, Alexandra von einem Bach, Chiara aus dem Heißingbach, Sophia aus dem Bartolo in Tavis, Jakob aus einem Gartenteich, Matthias aus einem Teich beim Frieserhof, Raphael aus einem Bach in den Graben See, von David aus einer Feuchtwiese und Katharina aus einem Hechtteich bei Gauesed. Dabei waren auch 2 Stämme die zu neuen noch unbekannten Arten gehören. Das hat uns riesig gefreut und wir hoffen die Schüler/innen auch 😎. Jetzt sind wir gespannt auf die lateinischen Artnamen, die sich die Schüler/innen ausdenken werden.

Winterprobenahme am Mondsee

Bei herrlichem Sonnenschein starteten wir unsere Winterprobenahme am Mondsee. Begleitet wurden wir von Sabrina und Daniela, die tatkräftig mithalfen. Wir fuhren bis zur tiefsten Stelle des Sees, von der Oberfläche bis zu 60 m Tiefe betrug die Wassertemperatur dort ca. 5°C. Das bedeutet, dass der See noch keine Schichtung aufweist und wahrscheinlich noch der gesamte Wasserkörper bis zum Grund durchmischt wird. Im Labor wurden die Wasserproben auf Filter filtriert und diese eingefroren. Von diesen Filtern wird später in der zweiten Phase des Projektes direkt die DNA der Bakterien analysiert. Wir hoffen dann mehr über die Biodiversität und Vorkommen unserer Gattung Aquirufa zu erfahren.

Publikation erschienen

Unsere erste wissenschaftliche Publikation im Projekt ist erschienen und hier verfügbar.
Sie enthält die Beschreibung einer neuen Bakterienart aus dem Leopoldskroner Weiher. Sie ist eine wirkliche Gemeinschaftsarbeit. Unsere Kooperationspartner von der DSMZ Braunschweig und den GUE Austria sowie Schülerinnen und Schüler vom BORG Nonntal, dem BG Vöcklabruck und dem BRG Schloss Wagrain haben mitgewirkt. Alle sind in der Danksagung namentlich erwähnt. Ganz ❤️ lichen Dank 😊.

Workshop in der Weitwörther Au

Am 8.11.2023 waren wir (Alexandra, Stefan, Johanna) mit der Klasse 3c vom BRG Seekirchen in der Weitwörther Au. Gemeinsam haben wir dort aus dem Aussee, einem neu angelegten Teich, dem Reitbach und der Salzach Wasserproben genommen und Messungen durchgeführt. Die Schüler/innen haben diese dann in der Auenwerkstatt auf Agarplatten ausgestrichen. Wir hoffen, dass wir einige Aquirufa Bakterienkulturen bekommen werden.

Probenahme in Korsika

Zwei vom Projektteam haben vom Urlaub auf Korsika Wasserproben mitgebracht. Wir sind gespannt, ob wir Aquirufa Bakterien isolieren können und wenn ja, zu welcher Art sie gehören. Vielleicht sind ja auch neue Arten dabei. Und hier sind unsere Probenahmegewässer:

Agar Art

Während seines Sommerpraktikums hat Joachim Göbl vom BRG Schloss Wagrain mit unseren Aquirufa Kulturen auf Agarplatten gemalt. Hier sind ein paar seiner Kunstwerke. In der oberen Reihe der Mondsee mit dem Schafberg und der Drachenwand im Hintergrund.

2. Veranstaltung am Mondsee

Am 8.9.2023 hatten wir wieder Gäste bei uns am Institut. Die kleine, aber sehr nette Gruppe machte sich bei herrlichem Wetter mit uns auf zur Probenahme am Mondsee. Wir haben wieder aus unterschiedlichen Tiefen größere Wasserproben genommen, um mit diesen später mit molekularen Methoden die Biodiversität unserer Bakteriengattung Aquirufa zu erforschen. Im Labor hat dann unser bis jetzt jüngster Citizen Scientist Luca Mondseewasser auf Agarplatten ausgestrichen. Wir sind gespannt, ob wir davon Aquirufa Kulturen gewinnen können.
Außerdem konnten wir noch Claudia Kleinferchner vom BRG Seekirchen für unser Projekt gewinnen. Sie wird mit ihrer Klasse die Gewässer in der Weitwörther Au betreuen.

Probenahme während des Sommerpraktikums

Im August war unsere letzte Praktikantengruppe bei uns im Institut in Mondsee. Martin und Joachim haben fleissig im Labor gearbeitet. Mit Stefan ging es dann zur Probenahme zu den Gewässern von der Klasse vom BRG Schloss Wagrain, aus denen wir Aquirufa Kulturen gewinnen konnten. Hier ist der Bericht von Joachim:
Mit Flaschen und Messgerät im Auto ging es zuallererst zu einem Bach in Gopprechting (BHBGOP, Hannah Stockinger), er aber wegen der Hitze nur noch ein Gerinnsel war. Nach kurzer Suche fanden wir doch noch eine passende Stelle, um unsere Proben zu schöpfen, wo wir von einem hungrigen Gelsenschwarm begrüßt wurden. In rekordverdächtigem Tempo wurde die Arbeit erledigt und weg waren wir. Als nächstes ging es nach Lahn, wo wir einen schönen Waldtümpel (WATS, Kilian Pouget) vorfanden. Leider gab es keinen Steg, was die Probennahme und die Messungen etwas erschwerte. Nach einiger Zeit haben wir es dennoch geschafft und waren erneut erfolgreich.
Als drittes ging es zum Agerberg. Der Gartenteich (GARBAGER; Julia Schiller) war leicht zu erreichen, jedoch verschlammt, was uns später das Filtrieren erschweren sollte. Wir wurden auch mit dem Messen  sehr schnell fertig und machten uns sogleich auf den Weg. Vielen Dank an Familie Schiller! Als Abschluss ging es noch zum Bach In Bach (BABACH, Martha Wohlschläger). Und er wurde seinem Namen mehr als gerecht. Ein kleiner Fluss in einem schönen Flecken Natur. Im Gegensatz zum Vorgänger war das Wasser auch glasklar. So zeichneten wir auch die letzten Messergebnisse reibungslos auf und dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Mondsee, um die Proben für weitere Experimente aufzubereiten.

Mit der Klasse gemeinsam werden wir dann noch den Ager-Tümpel (AGERTUE, Ronja Hauser) beproben, der ist ganz in der Nähe der Schule liegt.

Aquirufa im Hallstättersee

Aus der Wasserprobe von Florian Wolff (GUE Austria) konnten wir Bakterienkulturen von zwei Aquirufa Arten isolieren. Eine ist die weite verbreite Art Aquirufa antheringensis, die andere die neu entdeckte Art aus dem Leopoldskronerweiher. Das ist sehr interessant und wir werden den Hallstättersee in unser weiteres Untersuchungsprogramm aufnehmen. Darin werden wir der Diversität von Aquirufa direkt aus Wasserproben, ohne Gewinnung von Bakterienkulturen, auf den Grund gehen.

Artikel in ‚Biologie in unserer Zeit‘ erschienen

Wir freuen uns sehr, dass unser Artikel Wissen schaffen mit Citizen Scientists: Biodiversität und Ökologie von Süßwasserbakterien erschienen ist:
Pitt, A., & Hahn, M. (2023). Wissen schaffen mit Citizen Scientists: Biodiversität und Ökologie von Süßwasserbakterien. Biologie in Unserer Zeit53(3), 272–279. https://doi.org/10.11576/biuz-6525
Er ist unter obigem link frei verfügbar.

Sommerpraktikum von Anna, Lucie und Zoe vom BORG Nonntal

Bericht von Anna zum FFG Praktikum vom 10.7. – 2.8. 2023:
Im Rahmen des Sparkling-Science-Projekts der Universität Innsbruck, mit Hilfe dessen uns Schülern die „verborgene Welt der Bakterien“ und die Arbeit mit diesen nahe gebracht wird, wurde uns ein freiwilliges Praktikum im Forschungsinstitut für Limnologie in Mondsee als Ferialjob angeboten. In diesen vier vergangenen vier Wochen lernten zwei Mitschülerinnen und ich also einige Grundlagen der Laborarbeit.
Weitwörther Au
Um Bakterienstämme untersuchen zu können (besonders interessiert ist man hier in eine rot gefärbte Gattung mit dem Namen Aquirufa) brauchten wir natürlich erst einmal Wasserproben. Deshalb erfolgte am 12.7. gleich ein Ausflug in die Weitwörther Au. Wir entnahmen unsere Proben der Salzach, einem kleinen See und einem Teich. Weiters wurde an jedem dieser Gewässer der PH-Wert, der Sauerstoffgehalt, die Leitfähigkeit und die Wassertemperatur gemessen. Nach erfolgreich getaner Arbeit machten wir uns schließlich auf den Rückweg ins Labor.
Isolierung von Bakterien
Mit dem Ziel, die Bakterien zu schnellem Wachstum anzuregen, wurden die Wasserproben zunächst auf Agarplatten ausgestrichen. Mit durchschlagendem Erfolg: schon bald darauf konnten die ersten roten Kulturen vorsichtig in einen Kolben mit Flüssigmedium übergesiedelt werden. Um sicher zu gehen, dass auch wirklich nur der eine Stamm verwendet wird, den wir haben wollten, wiederholten wir diesen Prozess noch einige Male: vom Flüssigmedium wurden ein paar μl (inklusive Bakterien natürlich) auf eine Agarplatte gestrichen und von dort die roten Punkte zurück in flüssiges NSY getan. (Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass wir nicht dieselben Kolben und Agarplatten verwendeten!). Auch dieses NSY lernten wir aus destilliertem Wasser, einigen gekühlten Lösungen und drei verschiedenen Chemikalien (Nutrient, Soytone, Yeast Extract) selbst herzustellen.
Vakuum, Hitze und sehr viel Salz
Nun, nachdem die Bakterienstämme isoliert waren konnten wir auch verschieden Tests an und mit ihnen durchführen. So beispielsweise das Wachstum bei 6°C, Raumtemperatur (21°C) oder 27°C, bei Salzkonzentrationen von 0.1% bis hin zu 1.0% und auch ohne Sauerstoff. Unter den meisten Bedingungen (mit Ausnahme zu hohen Salzkonzentrationen) konnte bei fast allen Stämmen ein deutlich positives, mindestens aber ein schwaches Wachstum erkannt werden. Außer bei einem einzigen Stamm. Die Kolonien aus dem Brettersee wollten einfach nicht und wieder nicht anfangen auf irgendeiner Platte zu wachsen! Den Anaerobier-Topf für das Wachstum ohne Sauerstoff durften wir noch nicht öffnen, da dieser ansonsten einströmen würde und man den Topf nicht einfach wieder schließen kann. Er wird erst in zwei Wochen auf gemacht. Auf sogenannten Soft-Agarplatten konnte man auch die Beweglichkeit der Bakterien erkennen. Der Soft-Agar ist eine weichere, flüssigere Form des normalen Agar. Wahrscheinlich ist das der Grund, weshalb selbst die Brettersee-Bakterien darauf gewachsen sind. Schlussendlich durften wir von manchen Stämmen sogar ein PCR machen. Dabei wird mithilfe eines Teils der DNA festgestellt ob es sich bei dem Bakterienstamm tatsächlich um Aquirufa handelt oder nicht.
Der (nicht) leuchtende Hering
Neben unserem Projekt mit den Weitwörther Au Stämmen halfen wir auch bei anderen Angelegenheiten mit. So auch mit den Leuchtbakterien an einem Hering für die VWA eines Siebt- beziehungsweise fast Achtklässlers. Das Problem war allerdings, weder der Hering noch die Bakterien auf den Agarplatten haben auch nur im Geringsten leuchteten. Man konnte in der Dunkelkammer rein gar nichts erkennen und auch die langzeitbelichtete Kamera fing kein Licht ein. Also mussten wir irgendwann aufgeben, weil der Fisch anfing, … nun ja, nach Fisch zu riechen. Aber trotzdem wird bald ein neuer Versuch gestartet. Daumen drücken!
Alexander Van der Bellen
Und zum Schluss quasi DAS Ereignis des Praktikums schlechthin: am Freitag dem 28.7. kam der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Besuch ins Institut!